Ich bin Willi Ingold, geboren am 20. Februar 1956 und lebe mit Lepa im Elsässli Quartier in Derendingen.
Früh fand ich Gefallen an musischen Fächern: Singen, Zeichnen und Gestalten. Mathematik war mir ein Gräuel. Schon als Schüler bin ich Naturschutzorganisationen beigetreten. Der Schutz der Natur ist mir ein zentrales Anliegen.
Nach Abschluss der Schulen in Aarwangen wollte ich einen handwerklichen Beruf erlernen und fand ihn als Schriftsetzer.
Eine gesunde Portion Neugier brachte mich vor allem mit der Eisenbahn in alle umliegenden Länder, nach Ungarn, Jugoslawien und nach Griechenland. Ich kam mit der Fotografie in Berührung und merkte rasch, dass mich diese Faszination nie mehr loslassen wird. Fotografie ist ein wichtiger Teil meines Lebens geworden. Mit ihr glaube ich Bilder komponieren zu können, die mich beschäftigen, faszinieren oder ganz einfach schön sind.
Auf der Suche nach dem perfekten Bild habe ich später für einen Buchverlag gearbeitet und mich vom beschaulichen Heimatdorf Aarwangen immer weiter in die Welt hinaus gewagt. Mehrmonatige Reisen nach Mexiko eröffneten mir neue Welten, neue Kulturen und Lebensformen. Behutsam wagte ich mich an erste Fotoaufträge für Zeitschriften und Bücher, an Foto-Ausstellungen über Santorini, Mexiko und das Val Bavona.
Mein Naturell ist leise, die Glitzer- und Glamourwelt ist nichts für mich. Auf den grossen Tanzflächen der Welt bin ich nicht zu Hause, am Jahrmarkt der Eitelkeiten habe ich keinen Platz. Ich liebe das Detail, die Kompositionen in und mit der Natur. Ich versuche das flüchtige Licht einzufangen und erlebe das heute vor allem in der unberührten Bergwelt des Tessins.
Auf dem Weg zum Typografischen Gestalter lernte ich in Aarau den Lehrer Dario Zuffo kennen und schätzen. Als Gestalter lernte ich den detaillierten Umgang mit Schrift und Bild. Nach 10 Jahren selbständiger Arbeit in meinem Atelier Foto • Grafik wagte ich mich in ein völlig neues Berufsbild: Dem Umgang und Pflege von psychisch behinderten Menschen. In dieser neuen Welt werde ich bis heute mit Themen konfrontiert, die weit über den grafisch-visuellen Weg hinaus gehen.
In dieser Welt sind für mich Achtsamkeit und Sorge tragen mit den eigenen Ressourcen und der Gesundheit noch wichtiger geworden. Im Elsässli Quartier habe ich mein Haus und meine Burg gefunden, wo ich sicher und zu Hause bin. Mein kleiner Liebling heisst Schnureli, der jeden Abend auf mich wartet. Ich liebe unseren Naturgarten mit seinen herrlichen Blumen und Schmetterlingen und die Mauersegler, die jedes Jahr während drei Monaten ein herrliches Flugspektakel bieten.
Meine kleine grosse Welt in Mondada
Im Jahre 1982 bin ich mit einem Autostopper das erste Mal in diesen Flecken Erde im Val Bavona im Maggiatal gekommen. Ein Musiker der Wiener Symphoniker, der die Sommermonate hier verbringt, zeigte mir sein Dorf. In Mondada lernte ich Hans kennen. Mein Schatz ist der Hausschlüssel zu seinem Marroni-Haus. Dieses Haus ist der Ursprung meines Buches «Reise nach Mondada» , welches hier erstmals in Teilen gezeigt wird. Das Tal ist für mich zu einem Zufluchtsort meiner Gedankenwelt geworden. Auf langen Bergwanderungen empfinde ich Ruhe und wahres Glück in einer weitgehend intakten Natur. Hier schöpfe ich meine Kraft im Leben zu bestehen. Hier ist für mich ein Anker im Meer der Gefühle und gleichzeitig der Bahnhof, um mit meinen Bildern weiter zu gehen.